Trash the Dress! – Dein Kleid trägst nur Du!

Was für ein Kontrast: Ein blütenweißes Prinzessinnenkleid auf einer Müllhalde oder einem Acker, in einer stillgelegten Fabrik oder Ruine, am Flussufer, in einem Paintball-Match oder im Wasser. Trash the dress nennt sich der Trend im Stil von Fashion- und Glamourfotografie, der sich 2001 in Las Vegas durch den Hochzeitsfotografen John Michael Cooper etablierte. Frischverheiratete, die das eigentlich wichtigste Kleid ihres Lebens weder einer anderen Frau verkaufen, noch im Schrank vergilben und verstauben lassen möchten – Hand auf’s Herz: getragen wird es niemals mehr – nutzen die einmalige Chance, das Outfit ihres großen Tages ganz und gar außer­gewöhnlich in Szene zu setzen. Ohne die Hektik und Aufregung, die das Shooting am Tag der Hochzeit bestimmt. Ohne die Sorge, etwas kaputt oder schmutzig zu machen. Das erklärte Ziel lautet: Je weniger weiß das Kleid am Ende der Session ist, desto besser. In diesem Sinne darf sich mit Rotwein begossen, im Schlamm gewälzt, zwei Meter tief getaucht, in Farbe gebadet, der Stoff zerrissen und zerschlissen werden.

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Trash the Dress – was geht, was nicht

Je schmutziger, desto besser: Es gibt unzählige Möglichkeiten, wobei auch einem Trash-the-dress-Shooting Grenzen gesetzt sein sollten. Vorsicht ist immer geboten, beispielsweise bei Wasser. So ein Brautkleid wiegt einiges, erst recht, wenn es nass ist. Flüsse sind tabu, auch wenn sie nur geringe Strömung haben. Gleiches gilt für Feuer. Im Netz kursieren Trash-the-dress-Bilder, auf denen ein Brautkleid (mit der Braut darin) in Flammen steht. Das ist nicht nur gefährlich, sondern gehört sich in Hinblick auf in früheren Jahrzehnten praktizierte Verbrennungen von Frauen prinzipiell nicht.

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Gegen ein Trash-the-dress-Shooting in Staub und Schlamm ist hingegen gar nichts einzuwenden. Nach all der Aufregung um die Hochzeit haben die Frischvermählten beim Shooting puren Spaß. Für manche spielt auch ein anderer Gedanke eine Rolle: Das Kleid, das nie mehr getragen wird, wird durch die Aktion untragbar gemacht. Weder an einem anderen Tag noch von einer anderen Frau wird es noch einmal angezogen. Somit ist sogar Trash the dress Ausdruck von sentimentaler Bindung an das Hochzeitskleid.

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