KOLUMNE

Was ist einfacher: die Suche nach der perfekten Wohnung oder die nach der idealen Hochzeitslocation?

Die Antwort darauf ist nicht so einfach zu geben. Denn in beiden Fällen müssen viele Faktoren zusammenspielen. Ganz vorne an steht das Budget, gefolgt von Lage,
Ausstattung und Verfügbarkeit. Und in beiden Fällen muss eine Bereitschaft zu Kompromissen vorhanden sein. Doch während die meisten Wohnungs­suchenden wissen, was sie für die monatliche Miete aufbringen können, wissen Hochzeitspaare oft nicht so genau, wie viel Geld sie für ihre Traumlocation hinblättern können. Dabei kann die konkrete Planung vor bösen Überraschungen schützen.

Zunächst sollte man sich folgende Fragen stellen: Wie viel Zeit wird in der Location verbracht? Geht es erst nach der Trauung dort hin, soll vielleicht die Freie Trauung dort stattfinden und wann ist das Ende der Feier geplant? Wird die Location bereits vor der Hochzeit benötigt? Etwa, um Gäste am Vorabend einzuladen, um sie zu dekorieren? Oder will man am Tag nach der Hochzeit dort noch einmal brunchen?
Werden Nebenräume für Kinderbetreuung, Barbereich, Tanz u.a. benötigt?
Welche Mahlzeiten werden in der Lokalität gereicht? Sollen zusätzlich zu Wein, Sekt und Bier auch Cocktails, Longdrinks und/oder Digestifs angeboten werden?

Versehen Sie all diese Punkte bereits mit Summen. Dort, wo die Kosten noch unbekannt sind, reichen erst mal auch nur Schätzungen. Aber neben Essen, Getränken und Raummiete gibt es zahlreiche weitere Kosten-Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt: Welche Dekorationen fallen zusätzlich an (Brautstrauß, Blumenkinder, Kirche, Brautauto, Fest-Tische…)? Stuhlhussen nicht vergessen – wenn gewünscht, denn diese schlagen oft sehr zu Buche. Bei Feiern im Freien einen Plan B vorhalten – Sonnenschirme bei Hitze, Zelt bei Regen. Musik live oder mit DJ? Welche Drucksachen/Papeterie (Save-the-date, Einladungen, Menükarten, Kirchenhefte, Danksagungen, Gästebuch) werden benötigt? Bei der Berechnung des Portos beachten, dass die meisten Einladungen größer und dicker als ein Standardbrief sind. Werden Fotografen und/oder Videografen gewünscht und in welchem zeitlichen Rahmen? Benötigt man eine Kinderbetreuung, vielleicht sogar einen Extra-Raum mit Spielsachen? Möchte man sich Transfer, Gastgeschenke, Animation, Brautstyling zu Hause, Hochzeitsplaner zur Koordination des Hochzeitstages gönnen? Beachten sollte man in der Berechnung natürlich auch die großen Positionen wie Kleid (inkl. Dessous, Schuhen, Schleier etc.), Bräutigamoutfit, Ringe, Flitterwochen etc.

Erst mit der richtigen Budgetplanung, in der Summen für all diese Posten stehen, kann man die Lokalität ganz konkret anfragen. Und nur, wenn dort alle wichtigen Wünsche innerhalb des eigenen Budgets erfüllt werden können, lohnt es sich, diese zu besichtigen. Achten Sie auch auf die genaue Kapazität. Die maximale Gästezahl pro Raum reduziert sich durch runde Tische, Buffet, Band und Tanzfläche.

So gut vorbereitet und mit dem Wissen, dass man wie bei der Wohnungssuche auch Abstriche machen kann und wird, ist die Locationsuche viel effektiver und vielleicht am Ende des Tages doch weniger beschwerlich als die Wohnungssuche. Letztlich muss man in der Wohnung ja auch deutlich länger verweilen, als in der Hochzeitslocation …

Friederike Mauritz
– Hochzeitsplanerin –

www.celebrations-weddings.de
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